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Freimaurer - Geschichte der Freimaurer in Deutschland

Freimaurer - Geschichte der Freimaurer - Deutschland

Zunächst konnten deutsche Freimaurer nur in englischen Logen aufgenommen werden. Einer der ersten war Graf Albrecht Wolfgang von Schaumburg-Lippe.


1729 wurde ein gewisser Herr Thuanus durch englische Großmeister zum Provinzial Großmeister von Niedersachsen ernannt, mit dem Ziel, weitere Logen in Deutschland zu gründen. 1733 wurden elf deutsche Gentlemen in Londoner Großlogen aufgenommen und erhielten die Erlaubnis, in Hamburg eine Loge zu gründen. Mangels Interesse wurde daraus allerdings nichts.

Erst am 6. Dezember 1737 wurde in Hamburg die erste Loge gegründet, die allerdings noch keinen Namen hatte und zu keiner Großloge gehörte. Erst 1743 gab sie sich den Namen „Absalom“. 1738 gründete Graf Rutowski in Dresden eine Loge, die so großen Zulauf hatte, dass innerhalb von zwei Jahren noch zwei weitere Logen gegründet wurden. Bis 1754 gab es in Deutschland 19 Logen, die sich in Provinzial,- Groß- und Mutterlogen etablierten.

Mitte des 18. Jahrhunderts wurde die „Strikte Observanz“, der strikte Gehorsam zu einem freimaurerischen Hochgradsystem. Freiherr von Hund, der Begründer der „Strikten Observanz“ führte diese auf die Tempelritter zurück und schuf damit die Legende einer Verbindung zwischen Freimaurern und Templern. Sein Nachfolger, der schwedische König Karl XIII. distanzierte sich allerdings von dieser Legende.

In der Weimarer Republik wurden Freimaurer zusammen mit Juden zum Ziel rechtsextremer Agitationen. Der Baltendeutsche Alfred Rosenberg verfasste Pamphlete und Hetzschriften zu einer „jüdisch-freimaurerischen Weltverschwörung, mit dem Ziel andere Völker zu unterminieren“. Seiner Ansicht nach waren Juden und Freimaurer Schuld am Ersten Weltkrieg und an der russischen Revolution.

Für General Erich Ludendorff waren Juden, Freimaurer und Bolschewisten ein Netzwerk, das die Weltmacht an sich reißen wollte. Sein Hass war allerdings begründet: Sein Gesuch um Aufnahme in eine Loge wurde 1923 abgelehnt.

Mit der Machtübernahme Hitlers 1933, wurden die Freimaurer verboten und im gleichen Jahr kam es zu Übergriffen der SA auf die Freimaurer, dem 1934 eine zweite Welle folgte. Hitler übernahm die Hetzparolen von Ludendorff und nannte die Freimaurer Volksverhetzer und Vaterlandsverräter. Um sich trotzdem noch weiter treffen zu können, beschlossen die Logen sich nicht mehr Freimaurer zu nennen, sondern Deutscher Orden.

In einer Brandrede machte Propagandaminister Joseph Goebbels Freimaurer und Juden zu einer ernsten Bedrohung für das deutsche Volk und den Staat. 1935 versuchte der Reichsbankpräsident Hjalmar Schacht, der einzige Freimaurer der NS Regierung, bei Hitler zu intervenieren, aber ohne Erfolg. Der Großmeister der Hamburger Loge wurde für neun Monate in einem Konzentrationslager interniert. Im gleichen Jahr lösten sich die altpreußischen Großlogen selbst auf und Mitte des Jahres 1935 wurden alle Logen geschlossen.

Von ca. 80.000 deutschen Freimaurern wurden während des Nationalsozialismus 62 ermordet. Unter ihnen waren der Politiker Julius Leber, der Gewerkschafter Wilhelm Leuschner und der bekannte Publizist Carl von Ossietzky. Noch heute wird ein Vergissmeinnicht als Erkennungszeichen und zur Erinnerung an die Nazizeit von Freimaurern getragen.

Vor dem Zweiten Weltkrieg waren ungefähr 80.000 Männer in Logen organisiert, deren Schwerpunkt in Preußen lag. Da viele Gebiete nach dem Krieg in der sowjetisch besetzten Zone lagen, wo die Freimaurerei verboten war und viele Logenbrüder gefallen waren, sank die Zahl der Mitglieder drastisch. Nach eigenen Angaben sind heute in Deutschland etwa 14.000 Männer in 470 Logen aktiv. Dazu kommen noch ca. 50 liberale Logen und Logen ohne jede Anerkennung einer deutschen Großloge.

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